Im Jahre 1889 ließ der Ziegelwerksbesitzer Anton Steindl, nach Gesundung von einer schweren Krankheit, die nach ihm benannte Marienkapelle errichten. Viele Jahre war sie Andachtsstätte für die Bevölkerung der umliegenden Ortsteile Zimmersdorf und Gutenbrunn. Hönigsberg war damals noch keine eigene Pfarrgemeinde, sondern gehörte zu Langenwang. Im Ziegelwerk waren viele Italiener beschäftigt, die auch gerne bei der Kapelle beteten.
Bemerkenswert ist, dass das Bauwerk die beiden Weltkriege ohne größere Beschädigung überstand, obwohl in einem benachbarten Obstgarten Besatzungssoldaten ihr Lager hatten. Doch leider wurde es im Laufe der Jahre um die Kapelle immer stiller und so verfiel sie immer mehr.
Im Jahre 1964 wurde die Kapelle erstmals von Frau Helene Arndorfer, einer Tochter des Erbauers, renoviert. Aus der Zeit danach fehlen die Überlieferungen und es ist auch nicht bekannt, ob Heilige Messen gefeiert wurden. Die Erben entschlossen sich zum Verkauf, sie wurde sogar als Garage angeboten.
Über Anregung von Herrn Rumpler kaufte die Stadtgemeinde Mürzzuschlag die Kapelle. Mit ein Grund für den Ankauf war die Bereitschaft der Anrainer sich um die Renovierung zu kümmern. Rückblickend kann gesagt werden, dass dies die Wiedergeburt der Steindlkapelle war.
So begannen im Sommer 1987 vier Personen, Erich und Adeline Haas, Karl Doppelreiter und Anna Panzenböck, alle aus Zimmersdorf, mit der Renovierung. Eine der ersten und wichtigsten Arbeiten war die Errichtung eines Fundamentes, da sich das Bauwerk bereits geneigt hatte. Nachdem nun ein Anfang gemacht war, kamen immer mehr freiwillige Helfer. Im Sommer 1988 war es dann soweit, am 19. Juni wurde die erste Hl. Messe nach der Renovierung gefeiert.
Herr Pfarrer Grinschgl segnete anschließend die in neuem Glanz erstrahlte Kapelle. Nachher gab es ein von der Kapellengemeinschaft organisiertes Dorffest, welches wir alle noch in guter Erinnerung haben.
Seit damals gibt es immer am 15. August eine Hl. Messe. Jetzt ist es wieder sehr lebendig um die Kapelle, es finden regelmäßig Maiandachten, im Advent die Herbergsuche und am Hl. Abend der Gang mit den Laternen zur Christmette sie ist der Ausgangspunkt beim Erntedankfest und die Zentrale Station zu Fronleichnam.
Im Jahr 1999 ist es dank der vorbildlichen Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde gelungen, Dachrinnen zu erhalten und ein elektrisches Geläute zu installieren da unsere es unserer langjährigen „Glöcknerin“ Cilli Hirzer aus gesundheitlichen Gründen in „Pension“ gegangen ist.